Gesundheitsforum „Landarzt gesucht! Die medizinische Versorgung als Standortfaktor“ am 08.11.2013 stieß auf große Resonanz

Cornelia Rundt, Niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration unterstrich in ihrer Begrüßungsrede die hohe Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für Niedersachsen und die ländlichen Regionen. Dabei lobte sie das Engagement der beteiligten Gesundheitsregionen EUREGIO, Münster und Osnabrück-Emsland.

Zugleich kündigte sie eine finanzielle Stärkung der Kommunen bei der Umsetzung regionaler Projekte nach dem Vorbild der Gesundheitsregionen an. Für 2014 stellt die Landesregierung 600.000 Euro in Aussicht, aufgestockt mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen. Als weiteres Beispiel lobte die Ministerin zur Stärkung des Medizinernachwuchses das junge und erfolgreiche EUREGIO-Projekt European Medical School (EMS) der Universitäten Groningen und Oldenburg.

PD Dr. Josef Hilbert, Geschäftlicher Direktor des Instituts Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, unterstrich in seinem Impulsvortrag „Gesundheit und Medizin im ländlichen Raum: Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten“ die Rolle der Gesundheitswirtschaft als Wachstums- und Beschäftigungslokomotive. Die Gesundheitsregionen zeigen ihre praktische Vorzüge in der Umsetzung maßgeschneiderter Lösungen in den Regionen.

Nur wenige Mediziner zieht es noch auf´s Land

Die Arbeitszeiten, der Bereitschaftsdienst, die Honorierung und die Investitionskosten schrecken ab. In vielen ländlichen Regionen werden daher händeringend Ärzte gesucht. Dabei ist eine gute Ärzteversorgung nicht nur aus humanitären Gründen eine Notwendigkeit für den ländlichen Raum.

Eine gute medizinische Versorgung ist ein wesentlicher Standortfaktor für die Gewinnung neuer Einwohner und Arbeitnehmer sowie für die Ansiedlung neuer Unternehmen.

In der durch den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl-Heinz Schnieder moderierten Podiumsdiskussion „Ärztemangel: Folgen und Lösungswege für ländliche Regionen“ diskutierten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Verbänden Entwicklungstendenzen, Auswirkungen und Lösungswege. An der anschließenden Fragerunde beteiligten sich zahlreiche Mitglieder der Gesundheitsregion EUREGIO.

Die Grafschaft übernimmt Vorbildfunktion in der Gesundheitsregion EUREGIO

Friedrich Kethorn, Landrat des Landkreises Grafschaft Bentheim und Kooperationspartner der Gesundheitsregion EUREGIO, stellte die konkreten Lösungsansätze zur Beseitigung des Ärztemangels dar, die in der Grafschaft gemeinsam mit verschiedenen Akteuren erfolgreich praktiziert werden: „Wir führen zum Beispiel eine Datenbank der Medizinstudenten, um auch während des Studiums Kontakt zu den angehenden Medizinern zu halten.“ Auch wirtschaftlich lässt die Grafschaft die Medizinstudenten nicht im Regen stehen: „Der Landkreis unterstützt Medizinstudenten mit Stipendien von monatlich 500 Euro. Eine Rückzahlung ist nicht notwendig – vorausgesetzt, die angehenden Ärztinnen und Ärzte gründen ihre Praxis in der Grafschaft.“

Die gemeinsame Veranstaltung der Gesundheitsregionen EUREGIO, Münster und Osnabrück-Emsland sowie der Industrie- und Handelskammern Nord Westfalen und Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim richtete sich an interessierte Mediziner, Vertreter von Kommunen und Unternehmer aus der Region. Die Resonanz war groß.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Flyer.

Artikel Grafschafter Wochenblatt vom 31.12.2013

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