„Schenke Leben, spende Blut!“ – so hieß es am 23.09.2015 von 16 bis 20 Uhr im Manz-Saal des NINO HOCHBAU Kompetenzzentrum Wirtschaft in Nordhorn. Der Verein Gesundheitsregion EUREGIO und das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Kreisverband Grafschaft Bentheim und Ortsverein Nordhorn, hatten die Grafschafter Bevölkerung anlässlich der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“ zum Blutspenden und zur Typisierung eingeladen. Unterstützt wurde die Aktion durch den Marketingverein NINO HOCHBAU und die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD). Nach der Blutspende waren die Spenderinnen und Spender zum Imbiss eingeladen.
Der Termin war eigentlich an der Anne-Frank-Schule in der Blanke geplant und wurde im Rahmen des Projekts in den NINO HOCHBAU verlegt. „Das war eine schöne und bedeutsame Premiere für den NINO HOCHBAU“, so Nerlinger: „Erfreulicherweise haben mehr als 120 Spender teilgenommen und die Aktion aktiv unterstützt. Das freut uns besonders für die Spendenempfänger, die auf das gespendete Blut angewiesen sind.“
„Blutspenden ist ein unschätzbarer Dienst, mit dem Spenderinnen und Spender zwischen Ihrem 18. und Ihrem 73. Geburtstag schwerstkranken Patienten zur Gesundheit verhelfen oder Leben ermöglichen“, so Thomas Nerlinger, Geschäftsführer und Vorstand des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO sowie Vorstand des Marketingvereins NINO HOCHBAU und ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir mit tatkräftiger Unterstützung unserer Mitglieder und Kooperationspartner diese lebenswichtige Aktion ins Leben rufen konnten.“
„Ohne menschliches Blut läuft nichts. Täglich werden in Deutschland ca. 15.000 Blutspenden benötigt, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu sichern, die auf Transfusionen von Blutpräparaten angewiesen sind“, unterstreicht Eckhard Jürriens, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Grafschaft Bentheim, zugleich Mitglied des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO, die Wichtigkeit der Aktion.
Karin Maschmeier, Gebietsreferentin des DRK Blutspendedienstes, freut sich über die gemeinsame Aktion der Blutspende und kostenlosen Typisierung als Stammzellspender: „So konnten wir uns und unsere Arbeit präsentieren und Menschen näher zu bringen, die bis heute weder Blut gespendet haben, noch als potentieller Stammzellspender registriert sind. Beides sind sehr wichtige Bestandteile unseres Gesundheitssystems, ohne die vielen Patienten nicht geholfen werden könnte. Und doch schrecken viele Menschen davor zurück. Alle 16 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Viele Patienten sind Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist. Doch jeder fünfte Patient findet keinen Spender. Wir wissen in der Grafschaft aus der jüngsten Vergangenheit zu gut, was die Diagnose für den Betroffenen und das private und berufliche Umfeld bedeutet.“
„Einen halben Liter Blut abgeben? Wer noch nie Blut gespendet hat, hat beim Gedanken daran oft ein mulmiges Gefühl im Bauch. Keine Angst vorm ersten Mal,“ sagt Nils Schifferer, verantwortlich für die Blutspende beim Ortsvereins des DRK Nordhorn. Schließlich bewiesen auch anlässlich des 12. Internationalen Weltblutspendetags am 14. Juni Bundeligaprofis wie Lewis Holtby (Hamburger SV), Clemens Fritz (Werder Bremen), Alexander Meyer (Eintracht Frankfurt) und Klaas-Jann Huntelaar (Schalke 04) Mumm – und lassen sich zu Ader bitten.
Unter dem Motto „mit Blut spenden Mut spenden“ will das DRK gemeinsam mit den Fußballstars auf das lebensrettende Thema aufmerksam machen.
Die Nadel zu spitz, bedrohliche Keime, keine Zeit: Wenn es ums Erfinden von Ausreden geht, sein Blut nicht zu spenden, laufen einige Menschen zu Höchstform auf. Ausflüche, denen Karin Maschmeier entgegentritt: „Wir nutzen absolut steriles Material.“ Die Gefahr, sich mit Krankheiten zu infizieren, sei faktisch unmöglich. Auch der Zeitfaktor zieht nicht wirklich. In regelmäßigen Abständen bietet das DRK Blutspendetermine in der Grafschaft und im Umfeld an. Die Termine finden am späten Nachmittag und in den Abendstunden statt. So hat jeder Berufstätige auch nach Feierabend noch die Gelegenheit, zur Blutspende zu kommen.
Nur was die Furcht vor Spritzen angeht, ist auch Maschmeier machtlos. Zwar versichert sie, dass die DRK-Mitarbeiter keine eiskalten Stecher seinen, sondern ausgezeichnet ausgebildet und besonders routiniert im Umgang mit der Nadel. Doch machen kann man auch damit nicht erreichen.
Grundsätzlich sind Schifferer und Maschmeier sehr zufrieden mit der Spendebereitschaft der Grafschafter. Zu den großen Terminen kämen täglich bis zu 190 Personen. In der Grafschaft liegt die Beteiligung je nach Ort zwischen 60 und 190 Spendern pro Termin. Damit legt der Landkreis einen sehr guten Schnitt vor.
Familiär beschreibt Schifferer die Termine, die in der Regel durch die ansässigen Ortsvereine des DRK betreut werden. Und nach der Spende bekommt jeder Spender noch einen tollen Imbiss.
„In Anbetracht der vorausgegangenen Urlaubszeit sind wieder Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung mit Blutkonserven entstanden“, so Maschmeier und ergänzt: „Gerade in der Urlaubszeit, wenn das Verkehrsaufkommen steigt und weniger Spender zu den Terminen kommen, wird es jedes Jahr eng. Dabei sind Unfälle gar nicht mehr auf Platz eins, wenn es um den Einsatz von Blutpräparaten geht. Vor allem Krebspatienten sind auf einzelne Bestandteile des Spenderbluts angewiesen. Und Blut könne man nun mal nicht künstlich herstellen.“
Fotos: Franz Frieling