Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Gesundheitsregion EUREGIO hielt die parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Ingrid Fischbach am Mittwoch einen Festvortrag im Nordhorner NINO HOCHBAU Kompetenzzentrum Wirtschaft. Darin informierte sie über die Pflegestärkungsgesetze der Bundesregierung.
„Verbesserungen in der Pflege sind dringend nötig, deshalb nehmen wir mit den beiden Pflegestärkungsgesetzen insgesamt rund 5 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich in die Hand, um die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und unsere Pflegekräfte spürbar besser zu unterstützen. Die Leistungen der Pflegeversicherung steigen um 20 Prozent. Das hat es in einer sozialen Versicherung noch nie gegeben. Das ist eine gute Nachricht für Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und unsere Pflegekräfte – und das haben sie verdient. Damit die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen gut über die neuen Angebote beraten werden, stärken wir die Beratung vor Ort mit neuen Pflegestützpunkten und einer verbesserten Abstimmung und Zusammenarbeit der Kostenträger und Einrichtungen. Hier können sich auch für das EUREGIO-Netzwerk neue Chancen der Zusammenarbeit ergeben, denn ab 2017 können sich die Pflegekassen an selbstorganisieren Netzwerken für eine strukturierte Zusammenarbeit in der Versorgung beteiligen und diese fördern“, so Ingrid Fischbach.
Der Einladung zur Jubiläumsfeier waren mehr als 120 Mitglieder und Gäste gefolgt. „Unser Verein beschäftigt sich mit Themen, die die Menschen umtreiben. Das unterstreicht auch die gute Resonanz heute“, so Vorsitzender Dr. Arno Schumacher in seiner Begrüßung. „Wenn es um Verbesserungen für die Menschen in unserer Region geht, wollen wir vorne sein – mit Ideen, Modellen, Netzwerken.“
Thomas Nerlinger, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied betont: „Unser Verein hat in den fünf Jahren mit über 40 ganz unterschiedlichen Visiten und Veranstaltungen viel erreicht.“ Das Erfolgsrezept sei einfach: „Ein vertrauliches Miteinander, interessiertes Zuhören und ein kompetenter Blick über den Tellerrand hinaus. Damit erlangen wir weit über unsere Region hinaus Beachtung und Anerkennung.“ Hiervon profitiere die Region, zugleich entfalte sich eine kreative Innovationskraft und Ideenvielfalt. Das gerade gestartete Demografieprojekt Dorfgemeinschaft 2.0 stehe hierfür exemplarisch und lasse die Mitglieder erwartungsvoll in die Zukunft blicken. Das Projekt wird über fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Die Parlamentarische Staatssekretärin hatte den Besuch im Herbst letzten Jahres bei einem Gespräch mit Vertretern der Gesundheitsregion in Berlin vereinbart. Das damalige Fachgespräch zum Thema „Zusammenhalt der Generationen im ländlichen Raum – mit Schwerpunkt auf die Themen Pflege, Demenz, Prävention und Demographie“ war auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann zustande gekommen.
In Nordhorn zeigte sich Fischbach nun beeindruckt von der geleisteten Arbeit aller Akteure. Vor der Festveranstaltung besuchte sie das Büro des Projektes Dorfgemeinschaft 2.0 und informierte sich über die Rollende Praxis mit einem möglichen Einsatzszenario auf dem Gelände der EUREGIO-KLINIK.
Für Stegemann war bereits früh klar, welches Potenzial die Gesundheitsregion für das Emsland und die Grafschaft Bentheim habe. Als Berichterstatter für die Landwirtschaftliche Sozialversicherung in Deutschland habe die gute medizinische Versorgung in den ländlichen Räumen für ihn seit jeher einen hohen Stellenwert. Neben der Umsetzung der Dorfgemeinschaft 2.0 vor Ort sei es für Ihn daher wichtig, die Netzwerke deutschlandweit auszubauen. „Ziel ist es, die ländlichen Regionen in Deutschland insgesamt demografiefest zu gestalten. Hierzu kann die Gesundheitsregion EUREGIO einen wertvollen Beitrag leisten“, unterstrich Stegemann.
Am 21.06.2011 legten die 36 Gründungsmitglieder der Gesundheitsregion EUREGIO am selben Ort den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Fünf Jahre später zählt das grenzüberschreitende Gesundheitsnetzwerk rund 140 Mitglieder und wächst kontinuierlich. Für das Rahmenprogramm auf der Jubiläumsveranstaltung sorgte das Institut für Musik der Hochschule Osnabrück.
Text: Thomas Nerlinger in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium
Fotos: Franz Frieling