Innovationskraft in der Region bündeln – Gesundheitsregion EUREGIO in Feierlaune

Der erweiterte Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO begrüßt seine Gäste in der gemeinsamen Sitzung beim Mitgliedsunternehmen Gerrit Büter in Ringe. Foto: Franz Frieling.

In der vergangenen Woche traf sich der erweiterte Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO e.V., um sich mit weiteren Akteuren verschiedenster Branchen über aktuelle Aktivitäten des Vereins auszutauschen. Neben Gerrit Schick und Volker Eckert, die für das Mitgliedsunternehmen Philips aus Hamburg angereist waren, nahm Christoph Almering als Geschäftsführer und Kooperationspartner vom Zweckverband EUREGIO aus Gronau teil. Als weitere Gäste konnten insbesondere Klaas Johannink als Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim, Bürgermeisterin Daniela Kösters der Samtgemeinde Emlichheim und Michael Motzek als Sozialdezernent des Landkreises Grafschaft Bentheim begrüßt werden.

Der Vorsitzende der Gesundheitsregion EUREGIO, Dr. Arno Schumacher,  begrüßte alle Anwesenden und die Vertreter der Augenklinik Ahaus als Neumitglied. Dabei verkündete brandaktuelle Neuigkeiten und sorgte so für eine faustdicke Überraschung.

Mit zehn Millionen Euro fördert der Innovationsfonds das Konzept regionaler Kompetenzzentren der DAK-Gesundheit für vier Jahre. Als Pilot entsteht das erste Zentrum in der niedersächsischen Modellregion Landkreis Grafschaft Bentheim/Landkreis Emsland. Die DAK-Gesundheit ist Konsortialführerin des Projekts. „Maßgeblich an der Antragstellung beteiligt war als Konsortialpartner unser Verein Gesundheitsregion EUREGIO mit Thomas Nerlinger als Initiator“, so Schumacher. „Ich erinnere mich genau: Bei der erstmaligen Vorstellung der Projektidee durch den Vorstandsvorsitzenden der DAK-Gesundheit am 01.09.2017 auf dem Demografiekongress in Berlin habe ich den direkten Kontakt zum Vorstandsvorsitzenden Andreas Storm gesucht und ihm unsere Region für ein Modellvorhaben vorgeschlagen“, so Nerlinger und ergänzt: „Kurz vor Weihnachten besuchte uns eine Delegation der DAK-Gesundheit zu einem Vor-Ort-Besuch in Lingen und Nordhorn. Trotz Einladung eines großen Teilnehmerkreises war die Resonanz gering. Bis zur finalen Antragstellung war es sehr viel Arbeit und ein steiniger Weg, der sich mit der Auswahl unseres Projektantrages durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mehr als gelohnt hat. Am 22.10.2018 bekamen wir die mit Spannung erwartete erfreuliche Nachricht aus Berlin. Der Leiter der DAK-Gesundheit Pflegeversicherung, Milorad Pajovic, rief mich im Beisein seines Team an. Ich konnte es erst nicht glauben und freue mich riesig für unsere Region und die Menschen, die davon profitieren. Ich möchte mich bei allen Projektpartnern für ihre tatkräftige Unterstützung ganz herzlich bedanken. Jetzt steht noch viel Arbeit und Abstimmung an, bis wir mit unserem Projekt ‚ReKo‘ in 2019 starten können.“

Konsortialpartner sind neben der Gesundheitsregion EUREGIO e.V. die Universität Osnabrück (Prof. Dr. Frank Teuteberg) und die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler). Darüber hinaus beteiligen sich folgende Kooperationspartner: EUREGIO-KLINIK Grafschaft Bentheim Holding GmbH, St. Bonifatius Hospitalgesellschaft GmbH, Niels-Stensen-Kliniken GmbH, Landkreis Emsland, Landkreis Grafschaft Bentheim, Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V., Wachstumsregion Ems-Achse e. V, Malteser Hilfsdienst gGmbH, Philips GmbH Market DACH.

Klaas Johannink, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim, unterstrich in seinem Kurzvortrag gemeinsame Schnittmengen zwischen Wirtschaftsvereinigung und Gesundheitsregion EUREGIO bei den aktuellen Projektaktivitäten. Dabei ging er auf die Chancen einer Kooperation zum Vorteil der Mitglieder beider Vereine ein. Er betonte, dass die schnelle Internetverfügbarkeit und der Breitbandausbau entscheidende Faktoren bei der digitalen  Zukunft seien. Die Technik funktioniere in Grenznähe nur mit halber Kraft, da hier noch immer eine „digitale Grenze“ herrsche. „Gesprächsabbrüche seien im Grenzbereich zu den Niederlanden leider bittere Realität,“ so Christoph Almering, Geschäftsführer des Zweckverbandes EUREGIO. Diesem Thema nahm sich das Gremium konkret an und vereinbarte ein weiteres Treffen, um diese Thematik fachlich aufzuarbeiten und daraus weitere Schritte abzuleiten.

In einem weiteren Vortrag stellten Drs. Gerard Koekkoek, Hausarzt in der Gemeinde Dinkelland, gemeinsam mit der Augenklinik Ahaus das grenzüberschreitende Gesundheitszentrum im niederländischen Denekamp, Gemeinde Dinkelland, vor. In dem beeindruckenden Modellprojekt „Euregionale Buurtkliniek“ stellt Drs. Koekkoek mit seinen beiden hausärztlichen Kollegen die medizinische Versorgung in Denekamp und Umland sicher. Dabei werden zahlreiche Fachdisziplinen unter dem Dach des Gesundheitszentrums sektorenübergreifend integriert. Eine davon ist die Augenklinik Ahaus. „Dieses grenzüberschreitende Modellprojekt hat eine immense Strahlkraft für die Aktivitäten unseres Vereins,“ zeigte sich der Dr. Arno Schumacher äußerst erfreut.

Geschäftsführer und Projektleiter Thomas Nerlinger ergänzte: „Unser Verein setzt sich in der Grenzregion beherzt für die Themen Gesundheit & Pflege, Digitalisierung und den ländlichen Raum ein. Das Potential an sozialer und technischer Innovationskraft werde durch verschiedene Projektaktivitäten genutzt. Dazu zählen beispielsweise die Projekte ‚Dorfgemeinschaft 2.0‘ und ‚ReKo‘. Das Engagement aller Beteiligten dient dem Vorteil der Lebensqualität und Wirtschaftskraft unserer Region. Nur so schaffen wir im Wettbewerb zu den Großstädten gleichwertige Lebensverhältnisse zum Vorteil der Menschen. Die nächsten Projekte sind bereits in Vorbereitung. Darüber hinaus ist ein ‚länderübergreifender Innovationsgipfel Ländlicher Raum‘ für den 05.06.2019 in der Region geplant, um der neuen Kommission ‚Gleichwertige Lebensverhältnisse‘ der Bundesregierung Impulse aus unserer Region zu geben. Interessierte Mitveranstalter und Unterstützer sind herzlich willkommen.“

Im Anschluss führte Gerrit Büter durch das an neuesten Arbeitsplatzkonzepten ausgerichtete Verwaltungsgebäude des Bauunternehmens Gerrit Büter in Ringe in der Samtgemeinde Emlichheim (Landkreis Grafschaft Bentheim). Dabei beeindruckte er alle anwesenden Gäste.

Zum Abschluss gab Dr. Arno Schumacher einen Ausblick auf die künftigen Mitglieder-Visiten und betonte die Wichtigkeit der gemeinsamen Zusammenarbeit und Geselligkeit im Verein. Die Weihnachts-Visite am 18.12.2018 in der Cafeteria der Lebenshilfe Nordhorn (Mahlzeit) im Wohnquartier am Marienpark verspricht viele Höhepunkte zum Ausklang eines ganz besonderen Jahres für den Verein. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt – der Zeitpunkt der Anmeldung sei entscheidend.

Fotos: Ehrenmitglied Franz Frieling

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