Gesundheit als „Megathema“ wahrnehmen

Podiumsdiskussion zu dem Thema Gesundheit mit den Landratskandidaten

Nordhorn. Am vergangenen Mittwoch wurde im NINO HOCHBAU das „Megathema“ Gesundheit durch den Verein Gesundheitsregion EUREGIO in den Vordergrund gerückt. Die Sonder-Visite fand mit Unterstützung der Grafschafter Volksbank und des BVB-Verlages sowie der Arbeitsgemeinschaft Pflege statt. Zusammen mit den drei Landratskandidaten, dem Vorsitzenden des Ärztevereins Grafschaft Bentheim, Dr. Markus Kirschner, und der Koordinatorin der Arbeitsgemeinschaft Pflege, Elisabeth Eistrup, wurde auf Herausforderungen der Zukunft in der pflegerischen und medizinischen Versorgung aufmerksam gemacht.

Einleitend begrüßte der Vorsitzende der Gesundheitsregion EUREGIO, Dr. Arno Schumacher, die rund 200 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer und verwies auf den dringlichen Handlungsbedarf: „Zur Zeit ist die ärztliche Versorgung sichergestellt, aber in fünf bis zehn Jahren wird sich die Versorgung signifikant verschlechtern.“ Dr. Markus Kirschner ergänzte: „Seit etwa 8-10 Jahren ist absehbar, dass es einen hohen Mehrbedarf an Ärzten geben wird. Hier müssen wir handeln.“

Im anschließenden Impulsvortrag stellte Elisabeth Eistrup die Arbeitsgemeinschaft Pflege Grafschaft Bentheim vor, welches sich als Pflegenetzwerk sieht und so den sektorenübergreifenden Informationsaustausch der ca. 3.500 Pflegekräfte in der Grafschaft Bentheim fördern möchte. „Der Pflegeberuf ist eine Passion und wir helfen unseren Patienten sehr gerne. Frei nach dem Motto unserer Arbeitsgemeinschaft: Pflege tut gut,“ berichtete Eistrup.

Den nachfolgenden Impulsvortrag hielt der ehemalige Nordhorner Chefarzt, Prof. Dr. med. Gerhard Pott, zu den Herausforderungen des Ärztemangels auf dem Land. Er kommt zu dem Schluss, dass gerade die Allgemeinmedizin an Universitäten und Krankenhäusern unterrepräsentiert ist. „Verschärfend kommt hinzu, dass der Anteil der Ärztinnen aktuell 47,2 % in den Kliniken und Praxen beträgt und diese überdurchschnittlich häufig in Teilzeit arbeiten,“ so Pott. Er schloss seinen Vortrag mit dem Appell die Dokumentationsflut zu minimieren und somit den Ärztinnen und Ärzten wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe des Praktizierens zu ermöglichen. Hierfür bietet die Mitgliedschaft des Universitätsklinikums Münster (UKM) in der Gesundheitsregion EUREGIO hervorragende Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit den akademischen Lehrkrankenhäusern in der Region.

Höhepunkt der Sonder-Visite war die Podiumsdiskussion mit den drei Landratskandidaten Henni Krabbe (unabhängig), Dr. Volker Pannen (SPD) und Uwe Fietzek (CDU). Unter der Moderation von Dr. Arno Schumacher entwickelte sich ein spannendes Gespräch über Medizinstudienplätze, kommunale MVZs und Rendite von Altenheimen. „Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen und nicht die Rendite,“ so Dr. Volker Pannen. Dem stimmten beide Kontrahenten zu. „Wir wollen den Menschen eine gute Versorgung im Alter bieten,“ betonte Uwe Fietzek. Henni Krabbe hob die Zusammenarbeit der Akteure hervor und lobte dabei das Engagement der Gesundheitsregion EUREGIO durch innovative Projekte. „Nur gemeinsam könne man etwas im Gesundheitswesen ändern.“ Zum Abschluss der Talkrunde lenkte Dr. Arno Schumacher die Gesprächsrunde auf sein „zweites Zuhause“ die EUREGIO-KLINIK. Er fragte die Akteure, wie sie die Klinik unterstützen wollten. Fietzek bezeichnete die EUREGIO-KLINIK als Leuchtturm der Region und unterstrich die Strahlkraft des Krankenhauses. Er untermauerte, dass die 50 % Beteiligung des Landkreises als Stärkung des Krankenhauses gesehen werden kann und dadurch eine enge Verbindung bestehe. Dr. Pannen betonte, dass er eine emotionale Bindung zu dem Krankenhaus erarbeiten und das Marketing des Landkreises eng mit dem der EUREGIO-KLINIK verzahnen möchte. „Wir müssen die Rahmenbedingungen richtig setzten, damit die EUREGIO-KLINIK sich weiter entwickeln kann,“ erörterte Krabbe.

Zum Abschluss des Abends ertönten mitreißende Rhythmen aus dem Manz-Saal des NINO HOCHBAUs. Grund war die musikalische Einlage der Drummerholics, eine Trommlergruppe mit fliegenden Stöcken und mit ganz viel guter Stimmung. Das Publikum ließ sich mitreißen und zeigte somit die Begeisterung für diesen außerordentlichen Show-Act aus dem Rheinland.

Fotos: Franz Frieling

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