Vom 05. bis 07. Oktober 2022 fand der 21. Deutsche Kongress für Versorgungsforschung auf dem Gelände der Universität Potsdam am Griebnitzsee statt. Als Verteter*innen des ReKo-Konsortiums waren Isabel Jalaß aus dem Evaluationsteam der Universität Osnabrück (Fachgebiet Pflegewissenschaft) und Thomas Nerlinger von der Gesundheitsregion EUREGIO vor Ort.
Im Rahmen einer Postersession hat Isabel Jalaß das Projekt ReKo vorgestellt. Der Fokus des Kurzvortrags lag insbesondere auf dem Thema „Rehospitalisierung in komplexen Versorgungssettings“. Anhand konkreter anonymisierter Fallbeispiele wurde die Arbeitsweise des ReKo-Case Managements erläutert. Die Besonderheit liegt in der Orientierung an den individuellen Lebenslagen der Klient*innen mit ihren persönlichen Bedürfnissen, Problemen und Ressourcen. Isabel Jalaß stellte außerdem heraus, wie die Case Manager*innen mithilfe von auf den Einzelfall zugeschnittenen Zielen und Maßnahmen die Versorgungssituation im häuslichen Umfeld stabilisieren und so eine Wiederaufnahme in das Krankenhaus verhindern können. Beispielhafte Vorgehensweisen sind die Organisation eines ambulanten Pflegedienstes oder einer Haushaltshilfe, die Beschaffung von Hilfsmitteln oder die Beauftragung einer täglichen Essenslieferung sowie eines Fahrdienstes.
Darüber hinaus präsentierte Isabel Jalaß eine Auswertung zum Institutionalisierungsrisiko der bisher eingeschlossenen Klient*innen, welches sich mithilfe der Daten aus den telefonisch durchgeführten RAI-Erhebungen (Resident Assessment Instrument) ermitteln lässt. Für die bisherige (Teil-)Stichprobe zeigt sich nach Abschluss der Case Management-Intervention ein Rückgang des Risikos für die Einweisung in stationäre Einrichtungen im Vergleich zur Erhebung zu Beginn von ReKo. Da die Evaluation des Projektes jedoch noch läuft und viele weitere Daten in die Auswertung einbezogen werden, lassen sich jedoch noch keine abschließenden Ergebnisse und Rückschlüsse ableiten.
Im Anschluss an den Vortrag fand eine Diskussion zu Fragen der Kongressteilnehmenden im Plenum statt. Ausgetauscht wurde sich über die Ausbildung der Case Manager*innen, den Einbezug von An- und Zugehörigen in die Studie, Aspekte von Über-, Unter- und Fehlversorgung sowie Gründe für die Ablehnung einer Projektteilnahme.