Herbst-Visite der Gesundheitsregion EUREGIO: Bildung, Gesundheit und Zukunft im Fokus

Nordhorn, 25. September 2025 – Die diesjährige Herbst-Visite mit anschließender Mitgliederversammlung der Gesundheitsregion EUREGIO fand am Donnerstagabend in den Berufsbildenden Schulen Gesundheit und Soziales (BBS) in Nordhorn statt. In angenehmer Atmosphäre kamen Mitglieder und Partner des Vereins zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Zukunftsprojekte und gemeinsame Ziele auszutauschen.

Fokus auf Bildung, Ausbildung und mentale Gesundheit

In seiner Eröffnung machte Vorstandsvorsitzender Dr. Arno Schumacher deutlich, dass es sich nicht nur um eine formale Vereinsveranstaltung handelt, sondern um eine sogenannte „Themen-Visite“. Diese greift gezielt Schwerpunkte der Vereinsarbeit auf – in diesem Jahr mit besonderem Fokus auf Bildung, Ausbildung und mentale Gesundheit.

Ein zentrales Anliegen der Gesundheitsregion EUREGIO ist es, junge Menschen auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf zu begleiten und zu fördern – sowohl fachlich als auch persönlich. Dabei rückt unter dem Leitgedanken „Mental Health“ verstärkt auch die psychische und körperliche Gesundheit junger Menschen in den Mittelpunkt.

Duale Studiengänge, Mobilität und Praxisbezug stärken

Dr. Schumacher betonte zudem die Rolle des Vereins bei der Förderung moderner Ausbildungsformen und Berufsbilder – etwa durch Unterstützung dualer Studiengänge, die Entwicklung neuer Berufsbilder wie dem „Medical Assistant“ sowie durch den Ausbau mobiler und praxisnaher Ausbildungszugänge. Über enge Kooperationen mit Unternehmen, spezielle Praktikumsformate und Mobilitätsangebote sollen jungen Menschen attraktive Wege in die Berufswelt eröffnet werden.

Ein besonderer Dank galt dem Gastgeber Heiko Seifert, der stellvertretend für Studiendirektorin Antje Schäper das Team der BBS und dessen Aktivitäten vorstellte. Auch Jens Bädker von der Johanniter-Unfallhilfe wurde für sein Engagement gewürdigt – er bot im Anschluss an die Versammlung einen Erste-Hilfe-Kurs für interessierte Mitglieder an.

Campus Berufliche Bildung (CBB) im Fokus

Ein inhaltlicher Höhepunkt des Abends war die Vorstellung des Campus Berufliche Bildung (CBB) – einem zukunftsweisenden Bildungsprojekt des Landkreises Grafschaft Bentheim, das die berufliche Bildung in der Region nachhaltig stärken soll.

Dr. Schumacher betonte das große Interesse des Vereins an einer engen Zusammenarbeit mit dem CBB, dessen bauliche Umsetzung kurz bevorsteht. Besonders erfreulich sei, dass Vereinsmitglieder aktiv in die Planung und Umsetzung eingebunden sind: Das Konzept stammt vom Architekturbüro Potgeter (Wilko Potgeter), die Umsetzung erfolgt durch die Firma Büter, vertreten durch Vereinsmitglied Gerrit Büter.

Einblicke in das CBB: Vision, Struktur und Teilprojekte

Thomas Kliemt, Abteilungsleiter für Schulen, Bildung und Kultur beim Landkreis, präsentierte den CBB als ergänzendes, innovatives Angebot zur klassischen schulischen Berufsausbildung. Ziel sei es, die Attraktivität von Ausbildungsberufen zu steigern und berufliche Bildung als gleichwertige Alternative zum Studium zu etablieren. Jana Rassi, Leiterin und Managerin des CBB-Lernzentrums, blickte auf bisherige Aktivitäten zurück und gab einen Ausblick auf kommende Veranstaltungen sowie den aktuellen Stand des Bauvorhabens.

Zentrale Ziele des CBB:

  • Berufliche Bildung sichtbar und attraktiv machen
  • Ausbildungsberufe technologisch und pädagogisch weiterentwickeln
  • Jugendliche durch moderne Lernformate und praxisorientierte Angebote fördern

Die drei Teilprojekte des Campus Berufliche Bildung:

  1. Innovationszentrum (Leitung: Nils Walterbach)
    • Förderung technischer und digitaler Kompetenzen
    • Angebote wie die First Lego League zur spielerischen Einführung in Programmierung, Robotik und Teamarbeit
    • Weitere Themen: 3D-Druck, KI, Augmented Reality, Cobots und mehr
  2. Lernzentrum CBB (Leitung: Jana Rassi)
    • Moderner Lernort in Nordhorn mit Angeboten für selbstorganisiertes Lernen, Coaching und Fortbildung
    • Rückblick auf bisherige Formate und Ausblick auf Schwerpunkte für 2025
    • Update zum Baufortschritt
  3. Dezentrale Lernzentren
    • Anbindung an bestehende Berufsbildende Schulen im Landkreis
    • Vermittlung praktischer Fähigkeiten für neue und bestehende Berufsfelder
    • Direkter Zugang zu moderner Technik im Schulalltag

Der Campus Berufliche Bildung steht damit exemplarisch für die Weiterentwicklung beruflicher Bildung in der Grafschaft Bentheim – durch moderne Infrastruktur, starke Netzwerke und ein zukunftsgerichtetes Bildungsverständnis.

Gesprächsrunde zu zukünftigen Projektvorhaben

Ein weiterer Programmpunkt war die Gesprächsrunde zu zukünftigen Projekten und Herausforderungen, moderiert von Prof. Dr. Ingmar Ickerott, Vizepräsident der Hochschule Osnabrück. Teilnehmende waren Klaas Johannink, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim, und Joachim Berends, Vorstand der Bentheimer Eisenbahn AG – beide kürzlich in den Beirat der Gesundheitsregion EUREGIO berufen.

Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, wie Wirtschaft, Mobilität und Gesundheitsversorgung künftig noch enger verzahnt werden können. Deutlich wurde: Gesundheit ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und der steigenden psychischen Belastung junger Menschen.

Die Gesprächspartner betonten die Notwendigkeit, langfristig zu denken und der Region durch attraktive Ausbildungs- und Lebensbedingungen Perspektiven zu geben. Mobilitätslösungen, praxisnahe Bildungsangebote und gezielte Berufsorientierung wurden als zentrale Stellschrauben identifiziert. Die duale Ausbildung – sowohl inhaltlich als auch methodisch weiterentwickelt – spiele dabei eine Schlüsselrolle.

Ein großer Dank gilt allen anwesenden Mitgliedern sowie allen Beteiligten, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Besonderer Dank geht an das Team der BBS, vor allem an die Schüler, für den liebevoll dekorierten Raum und das hervorragende Buffet – eine gelungene Atmosphäre, die allen noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.

Bilder von unserem Ehrenmitglied Franz Frieling: