Sommer-Visite der Gesundheitsregion EUREGIO bei der Wilfried-Jeurink-Stiftung in Bad Bentheim: Einblicke in gelebte Inklusion und wertvolle Netzwerkarbeit

Bad Bentheim, 15. August 2025 – Bei bestem Sommerwetter fand am vergangenen Freitag die diesjährige Sommer-Visite der Gesundheitsregion EUREGIO bei der Wilfried-Jeurink-Stiftung (WJS) in Bad Bentheim statt.

Dr. Arno Schumacher, Vorsitzender der Gesundheitsregion EUREGIO, begrüßte zahlreiche Mitglieder und Gäste, darunter auch Wilfried Jeurink, den Gründer der Stiftung. Dr. Schumacher würdigte die Arbeit der Stiftung, die 2005 von Wilfried Jeurink ins Leben gerufen wurde. Heute betreibt die Stiftung 2 stationäre Wohnheime als besondere Wohnform für Menschen mit Beeinträchtigung, Wohnangebote mit umfassender Betreuung rund um die Uhr. Ergänzt werden diese durch ambulant betreute Wohnsettings, die ein weitgehend selbstbestimmtes Leben mit individueller Assistenz ermöglichen – mit dem Ziel: Ein respektvolles und würdevolles Leben für Menschen mit Beeinträchtigung.

Michael Weßling, Geschäftsführer der Stiftung, stellte in seinem Grußwort die Werte der Einrichtung heraus: Authentizität, Achtsamkeit, individuelle Förderung und die Überzeugung, dass fachlich und pädagogisch hochwertige Arbeit auch unter schwierigen Bedingungen – etwa im Hinblick auf den Fachkräftemangel – gesichert werden muss. Zudem betonte er die zunehmende Bedeutung ambulanter und kreativer Assistenzmodelle im Sinne des Bundesteilhabegesetzes.

Im Anschluss wurde ein Imagefilm der Wilfried-Jeurink-Stiftung präsentiert, der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner näherbrachte – authentisch, wertschätzend und berührend. Der Film veranschaulichte auf eindrucksvolle Weise den Alltag in den Einrichtungen und unterstrich den Anspruch der Stiftung, Teilhabe auf Augenhöhe zu ermöglichen.

Die Heimleitungen der Stiftung gaben anschließend persönliche Einblicke in ihre tägliche Arbeit:

  • Fotini Heils („Wohnen am Park“, Bad Bentheim) hob die Bedeutung von Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung hervor.
  • Joana Le („Hof Mühlenvenn“, Nordhorn) sprach offen über die Herausforderungen durch Bürokratie und Personalengpässe.
  • Lena Balgar (Ambulante Wohnbetreuung in Nordhorn und Emlichheim) schilderte, wie individuelle Unterstützung auch außerhalb stationärer Wohnformen zu einem selbstbestimmten Leben beitragen kann.

Besonderer Höhepunkt war der Beitrag von Bewohner Guido, der seit 2019 in einer Einrichtung der Stiftung lebt. In berührenden Worten berichtete er über Freundschaften, gemeinsame Aktivitäten wie Schachspielen oder Fahrradtouren und einen Ausflug nach Norderney.

Ergänzend stellte Oliver Nistahl die Grafschafter Inklusions Gesellschaft (GIG) vor – eine Tochtergesellschaft der Stiftung, die Menschen mit und ohne Beeinträchtigung vielfältige Arbeitsmöglichkeiten ermöglicht.

Die Angebote erstrecken sich über die Bereiche Holzverarbeitung, Hauswirtschaft, Verpackung, Gartenpflege, im Minigolf-Café sowie im Ladenlokal in der Nordhorner Innenstadt „Firnhaber’s Neuland“.

Nach dem offiziellen Teil lud die Stiftung zu einem Spaziergang in den Schlosspark, begleitet von Bewohner Klaus, zu einem geselligen Ausklang bei der Minigolfanlage im Schlosspark ein. Nach Vorstellung der Minigolfanlage durch Detlef Korthaneberg, wurde die Veranstaltung mit Grillwurst, kühlen Getränken, Eis und Gelegenheit zum Austausch abgerundet.

Mit einem herzlichen Dank an alle Beteiligten und einem optimistischen Blick in die Zukunft klang ein beeindruckender und bewegender Nachmittag aus, der einmal mehr gezeigt hat: Inklusion ist keine Theorie, sondern gelebte Realität – wenn Menschen sich mit Herz und Haltung dafür einsetzen.

Bilder von unserem Ehrenmitglied Franz Frieling: